
Wir haben uns gestern in Georgs schönem Haus herrlich bereitgemacht, unser Equipment durchgecheckt, unsere Musik geprobt, seine Katze benutzt (eine Redewendung von Georgs Kindern „Ich will auch mal die Katze benutzen!“) und abends in Olympios „El Vino“ heftig einen abgebissen. Die ganze Mangan-Manschaft turnte zwischen Staranwälten, Fußballprofis, Golddiggern, Luden und dubiosen Privatiers bei „Cool and the Gang“ die Gangways runter… Dann der Nackenschlag heute drei Stunden vor Abflug, Georg kann nicht mitkommen. Sein Partner ist noch nicht genesen und die Kanzlei verlangt einen Häuptling in Residence. Obwohl es sich schon die letzten Tage abzeichnete, traf es mich wie unvorbereitet. Genau wie bei Toms Aus. Uns blieb wenig Zeit des Haderns, denn es ging schon zum Flughafen. Da waren es nur noch acht…

Doch diese acht beherzten Menschen machen sich jetzt auf den Weg nach Kaiser-Wilhelm-Land, heute Papua – Neuguinea. Der A-380 rauscht ungezähmt und mächtig durch die asiatische Nacht. Die Lufthansa hat einen passablen schottischen Destilllanten in ihren Diensten und ich stecke mir eine elektrische an. Ich weiß, ich bin noch nirgendwo, alles ist noch Idee, nicht Tat. Wir alle sind in diesem Schwebezustand. Und es gibt auch gute Nachrichten. Momos Hand reagiert auf die Antibiose sehr gut und es tritt nur noch wenig Eiter aus dem Finger aus. Unser umfangreiches Gepäck, inclusive Kameradrohne wurde professionell durchuntersucht, chemisch beschnüffelt, aber letztlich durchgewunken. Mal sehen was die Jungs in Singapur sagen. Da geht die Tretmühle von vorne los. Aber das ist letztlich das befreiende bei Expeditionen, das irgendwann die Tat übernimmt, nicht das Grübeln, das Imaginieren, das Abwägen, sondern die neue, fremde Situation. Ich glaube, wir sind ein starkes Team für die kommenden Aufgaben und wir werden offen sein für alles was kommt. Jetzt versuche ich dennoch einmal zu schlafen, in der Holzklasse dieses bewundernswerten A380 (Beinfreiheit allright).