09:30 Uhr. Wir sitzen in einem Ministerium und die Birne glüht. Aber schnell wird klar, dass uns geholfen wird. Das ist nicht zwangsläufig so in Deutschland, nicht in der Welt und auch nicht hier in Mozambique. Da wir uns aber in Maputo vorallem für Mozambique interessieren, erfreut uns natürlich der interkulturelle Austausch. Wir können uns als Film-, Kunst- oder überhaupt seltsame Gruppe vergleichsweise frei in Maputo bewegen. WOW.
Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns endlich……
Wir schmeißen die Akkus in uns und die Kamera und treffen gegen 11 Uhr die Mad Germanos in einem Park an der Avenida des 24. Julis. Wir reden mit Cossa, einem Sprecher. Er versichert uns, dass wir machen und vorallem drehen können, was wir wollen.
Die vergessenen Vertragsarbeiter bereiten sich auf ihre Demonstration vor. Unser Team findet sich über die Spannung des ersten wirklichen Ereignisses für den Film. Kai fixiert auditiv die Lage, Georg schnappt sich das Stativ, Lutz hält alles an Rücken frei, was möglich ist und ich sehe im Sucher, wie die Mad Germanos ein besonderes Bild formen. Der Tross setzt sich in Bewegung. Wir als Filmteam werden von der unglaublichen Kraft und Energie des Demonstrationszuges umspült. Suggestiv zieht uns das beabsichtigte und dann doch irgendwie unerwartete Ereignis in seinen Bann. Wir erleben eine Ahnung davon, was es heißt. in der Hitze Maputos auf die Straße zu gehen. Wir sind wie ein kleiner Fischschwarm, der sich akzeptiert im Fluss des größeren Fischschwarmes bewegen darf. An der zweiten Ecke vereinigt sich der Demonstrationszug mit einer Trommelcrew. Nun stimmt der Groove. Die Hitze steigt. Nichts kann diesen magischen Moment beschreiben. Auf den Wogen des expressiven Sounds der Demonstranten treibt es uns eine wellenartige Straße dem Hafen entgegen. Gesungene und getrommelte Forderung . Massiv und klar in der Ansprache. Wir tänzeln virtuos dazwischen herum. Im Staub, der Luftverschmutzung und dem Sound der Stadt. Irgendwann gewinnen wir örtlichen Vorsprung, stehen im Schatten und unsere wortlosen Blickkontakte versichern uns gegenseitig, dass wir einem besonderem Ereignis beiwohnen. Die Basis ist gelegt.