Aaaallright! Wir haben übergesetzt und sind gelandet in Glasgow-Downtown. Hotel Z. Schöne Location direkt neben der Quenstreet-Station, wo wir morgen in die Eisenbahn steigen werden und durch Harry Potters Reiselandschaft nach Hogwords fahren werden. Unser Ziel heißt allerdings Oban und unser Hafen Dunbeg, wo wir unsere gecharterte Yacht besteigen werden, Glasgow wird allgemein als häßlich beschrieben und ich bin froh, dass ich dieser Vorstellung aufgesessen bin, denn Überraschung ist immer das oszillierende Glück jeder Reise. Die Stadt hat ein wundervoll viktorianisches Zentrum. Virulent, freundlich und multikulturell. Große eiszeitliche Wellen von Grundmoränen vom Gletscher aus Glen Roy durchpflügen die quadratischen Stadtfluchten. Ein Mixture aus San Fransisco und New York. Wir sind alle so froh, dass jetzt unser Trip beginnt.

Das Routing wird besprochen, das alles entscheidende Wetter analysiert, spekuliert. Schaffen wir es vielleicht gar hoch zu den Shetlands? Wie weit ist Jura. Welches Klopapier ist für die Bordtoiletten das richtige und wie verhindern wir wieder die „Pütz des Grauens“? Also eine Vollverstopfung. Es tut gut, so an alles zu denken. Im Wissen, dass bald jeder Tag ein gewisses Maß an Ungewissheit haben wird, bei dem man handeln und wach sein muß. Nun noch ist Ruhe vor dem Sturm und ich stelle mir ein gerüttelt Glas Grants in die Seele, weil es einfach schön ist. Unterwegs zu sein, mit den Manganern, mit einer Idee, einem Auftrag für den Deutschlandfunk und der Hoffnung etwas zu lernen, etwas herauszufinden für unser Thema, etwa zu entdecken, von dem ich vorher nicht wußte, dass es da war.


