Tag 5 und 6 – Nuwara Eliya, former known as Little England

Tag 5 und 6 – Nuwara Eliya, former known as Little England

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Das Wetter ist auch sehr englisch. Unsere Villa ächzt und schnauft im peitschenden Dauerregen und fauchendem Wind auf 1900m Höhe. Wir sind glücklich, denn wir haben alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Donnerstag drehten wir mit der alten Eisenbahn eine Runde durch die hohen bizarren Berge. Alle Türen sind dort auch bei der Fahrt dauerhaft offen. Freiheit pur. Wir können in Ruhe beim Fahren nach draußen filmen. Hesse war nach seiner Station in Kandy hierher gerattert, um zu wandern und sich zu inspirieren. Sein Bauch bereitete ihm nach wie vor schlimme Krämpfe und explosionsartige Befreiungen. Im Regen bestieg er den höchten Berg Ceylons, den 2534m Pidurutalagala und war für einen Moment versöhnt mit dem Unbill seines Zustandes. Weit, gar bis zum Ozean war ihm ein Blick vergönnt, selbst der immer im Nebel liegende Adams-Peak zeigte sich, wo Buddha zahlreiche Fußabtritte hinterlassen haben soll. Kavishan unser junger Führer, der uns in den Horton-Nationalpark brachte, weiß zu berichten, dass Buddha dreimal in Sri Lanka war. Ich denke, dass war damals eine ganz schön toughe Leistung, von Nordindien bis hierher, zu Fuss dreimal hin und zurück. Kavishan ergänzt, dass dies der Ehrwürdige allein im Geiste tat. Bemerkenswert, dass er dabei Fußabdrücke ...
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TAG 3 und 4 - Das koloniale Gedächtnis

TAG 3 und 4 – Das koloniale Gedächtnis

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Wilson, unser Butler eilt heran, um uns das große, grüne Tor zu unerer Villa in Nuwara Eliya zu öffnen. Er lässt es etwas an Form missen, keine Livreé, kein Pinguinkostüm, kein würdevolles Gestelze und Geräusper. Wilson trägt alte Jeans und T-Shirt, hat fröhliche Augen und eilt emsig zu unseren Koffern im schon offenen Van, um sie in das zweistöckige, geräumige Anwesen zu hucken. Wir bedeuten ihm, dass wir das selber tragen. Er lässt das nicht gelten. Das wären doch nun mal seine Aufgaben. Kaum im Haus, ganz Majordomus, checkt er, ob Maria, unsere neue Köchin, hoffentlich schon in voller Geschäftigkeit, mit dem Geschirre für die Teatime eben in time liegt. Wir kennen das von Pakistan, wo unsere engsten Guides sich weigerten mit uns an einem Tisch zu essen, sondern später und mit respektvollen Abstand zum white master deren Reste speisten. Das ganze mutete erstmal schauderhaft an, denn wir hatten ja bloß Guides und Koch und haben hier Haus und Köchin gebucht und wollten ganz sicher nicht den alten kolonialen Irrsinn pflegen. Ich darf kurz erwähnen, dass das alles beschämend günstig zu haben ist. Aber wie damals in Pakistan so auch hier mischt man sich besser nicht ein. Es hat sich ...
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Tag 2 - Der asiatische Wirbel

Tag 2 – Der asiatische Wirbel

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Der Balturo-Gletscher ist der längste Gletscher der Welt. Gute achtzig, mühseelige Kilometer liegen vor uns. Allein der Anmarsch zum Cocordia-Platz, dort wo der K2, der Broadpeak, die Gasherbrums uns erwarten, wid uns sieben Tage kosten. Tage voller atemberaubender Ausblicke, voller grausiger Plackerei. Hermann Buhl wußte, dass sein Weg ein neuer Weg sein würde, ein Weg der Befreiung, weg von den vor Nationalismus triefenden Großexpeditionen mit dreißig und mehr Trägern, weg von der soldatischen Eroberungshaltung, einen Berg zu besiegen, eine Flagge fürs Vaterland auf einen unbestiegenen Gipfel zu rammen. Rübe unser Maler scheint wie immer keinerlei Atemnot zu kennen. Stop. So oder so ähnlich hätte es klingen können, wenn wir unsere Pläne nicht vor zwei Jahren geändert hätten. Für das „Nomadische Gen“, unser Langzeitfilmprojekt sollte die tragische Geschichte von Hermann Buhl, dem Erstbesteiger des Nanga Panga das Schlußkapitel bilden. Dort wo auch der Anfang unser eigenen Geschichte liegt, mit unserer ersten Expedition vor fünfzehn Jahren zum deutschen Schicksalsberg. „Das Nomadische Gen“ erzählt in fünf Hauptkapiteln den immerwährenden Drang des Menschen hinaus ins Unbekannte, eine Fähigkeit, die ihn weit gebracht hat, ein Potential, was uns bis heute beseelt. Doch über die Jahre war mir Buhls Geschichte selbstverständlich spektakulär und bahnbrechend im Bewußtsein ...
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Tag 1 - Oh Siddhartha, oh Siddhartha!!!

Tag 1 – Oh Siddhartha, oh Siddhartha!!!

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Expeditionsstart - Sri Lanka 2019 Berlin - Doha - Colombo
Peter Adler, Arta Adler, Kai-Uwe Kohlschmidt, Momo Kohlschmidt / Abflug Berlin Tegel ...
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Die Expedition

Sri Lanka 2019

Hermann Hesse – der Kuss der Tropen

Im Grunde war der zehntägige Besuch des Schriftstellers Hermann Hesse auf der Insel Ceylon nur ein Abstecher auf seiner großen Asienreise. Dennoch sollten die wenigen Tage sein Werk und Wirken nachträglich verändern und beeinflussen. Im Jahre 1911 hatte er sich mit dem Maler Sturzenegger auf den Weg nach Indonesien gemacht, um sich zu inspirieren, auch um einer Schaffenskrise zu fliehen. Auf dem Rückweg unternehmen sie einen Zwischenstop im heutigen Sri Lanka. Mit der Eisenbahn begeben sie sich ins Hochland von Kandry. Dort stößt Hesse auf die Lehre des Buddhismus.

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Expeditionsblog

Expeditionsteilnehmer

Peter Adler
(Maler/Bildhauer)

Kai-Uwe Kohlschmidt (Autor/Komponist)

Arta Adler
(Ärztin/Schauspielerin)

Momo Kohlschmidt
(Schauspielerin/Sängerin)

Das Expeditionsrouting

Die Künstler von Mangan25 reisten vom 17. bis 25. August 2019 ähnlich wie Hermann Hesse einst durch Sri Lanka und begaben sich auf eben seine Pfade .

Colombo → Kandy → Nuwara Elia → Colombo

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