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Musikalische Begegnung

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Heute morgen ist die erste musikalische Begegnung. Um 8 Uhr hören wir Kindergesänge. Ich hole das Aufnahmegerät (danke, Tom) und renne hin. Der Sound wird immer lauter und bald entdecke ich eine größere Hütte, aus der Gesang herkommt. Das ist eine Grundschule. Vorne an der Tafel in einem offenen Raum steht die Lehrerin und dirigiert. Die Songs gehen direkt ins Herz und schon stehen mir die Tränen in den Augen. Ich denke an meine Tochter und an dieses ähnliche Gefühl, wenn ich ihre Chorauftritte erlebe. Ich nehme alles auf, das waren drei Songs. Neugierig auf den Sound gehe ich wieder zurück um mir die Aufnahmen anzuhören. Ich scrolle die Files runter und sehe, zu meinem Erschrecken, dass die Aufnahme nicht da ist. Anfänger-Fehler. Das Gerät stand die ganze Zeit nur auf Standby. Ich gehe sofort wieder zurück in die Schule. Auf dem Weg sehe ich die Frau von Walter und ...
Hafen Lae. Kurz vor der Abreise nach Heldsbach mit dem Speedboat

Hämmern.

Lae Harbour. Ein Boot wird prepariert, unser Boot, ein Speedboat. Es hat eine schöne, schlanke Form. Sein Corpus ist elegant oval und für die lange pazifische Dühnung gebaut. Und für Douglas, unseren Capitano, der schnellste und begehrteste Speedboatrider auf der ganzen Huon-Halbinsel. Während er das offene Boot betankt, verdrücken wir noch einen kleinen Angstschiß in der banachbarten leeren Fischhalle. Eine Plane wird über unseren Plunder gezogen. Unsere blaue Tonne, wie immer erhaben was Feuchtigkeit betrifft, steht lässig neben der 75PS-Maschine. In der Tonne lagert unser Filmequip und heute gilt es. Wir nehmen Platz. Liegend, hockend, ineinander verknotet, Boatpeople. Douglas läßt die Pferde zu Wasser und bringt den "paste" auf die Dünung. Schnell entfernt sich Lae, die nur wenig geschaute. Die Küstelinie perforiert sich neben die Rehling. Mal in 300 Metern Abstand, mal ganz nahe, denn Douglas fährt nicht einfach stumpf die Idealllinie. Douglas reitet die Welle mit 5o Sachen und ...
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Die Uhr umgestellt

Guten Morgen Lae! Guten Morgen Papua Neuguinea! Es ist 6 Uhr local time. Ich wache von selbst zur neuen Zeit, die hier unser Tagesanfang sein wird auf und fühle mich erholt als hätte ich 10 Stunden Schlaf genossen. Real waren es 5. Liegt es daran, dass ich eigentlich ein Langschläfer bin und meine innere Uhr ein Niuginien ist? In diesem Moment geht die Sonne auf als hätte jemand den globalen Lichtschalter betätigt. Der Sound welcher diesen ersten Sunrise begleitet, ein Vogelchor in großer Besetzung, ist laut und vielstimmig. Im Hintergrund kann ich ganz klar die Melodie der ersten zwei Zeilen "Bruder Jakob"s erkennen. War der auch schon hier? Die Anreise war sehr lang und käfteraubend. Die Belohnung ist atemberaubend. Auf dem letzten Flug gestern von Port Moresby nach Lae sah ich eine Landschaft von oben, wie ich sie nie gesehen habe. Hellgrüne samtene Berge, die sich wie Wanderdünen in der ...

ERSCHÖPFUNG

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Lae. Wir alle sind sehr erschöpft nach dem unendlichen Fliegen. Das Hotel. Eine abgeriegelte Zone. Hier sind wir sicher, wurde uns gesagt. Außerhalb der Hotelanlage nicht. Das heißt, bis morgen sind wir hier eingesperrt. Nach dem Duschen geht die Müdigkeit nicht weg, aber wenn ich mich jetzt hinlege, werde ich heute nicht mehr wach. Ich setze mich draußen auf der Terrasse und versuche das Ankommen wahrzunehmen. Wie Kai sagt, die Seele kommt nicht mit dem Flugzeug mit. Sie braucht etwas länger. Also, abwarten. Ein großer Fernseher an der Bar ist auch hier ein Muss. Und der Ton ist leider an. Die Landschaftskulissen sind unwirklich. Irgendwie kennt man die Bilder aus den Filmreportagen, und doch ist die Wirkung groß. Ich bleibe sitzen und schaue einfach in die Ferne. Kurz nach sechs geht die Sonne schlagartig unter. Ein Wechsel in den Schwarz-Weiß-Modus. Die Tierwelt ist damit sofort wach. Es beginnt ein unglaubliches ...
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Ausatmen

Das Greuel jeder Flugreise: Zeitverlust, Identifikationsverlust, Bewegungsverlust. Tausende Kilometer als beengtes Gepäcktück zwischen Hollywood-Schinken und dritter unkontrollierter Flugzeugnahrung. Verschickt, beschifft, verkauft. Shoppingmall non stop in Singapure. Die Längen asiatischer Breiten, von denen man nicht die geringste Ahnung hatte. Der Stumpfsinn, das Heulen von RoyllRoylls. Plötzlich klebt etwas unter einem, eine Landebahn im Nirgendwo, ein Niemandsort, Port Moresby. Verschwitzt, verkatert, veraltet ins Geschäft mit den uniformierten Melanesiern kommend. Rucksack auf und Tonne zu. Guten Dak und LeckmichamArsch und dann doch immer wieder freundliche Neuguinies, die uns durchwinken mit all der Technik, ohne die der Europäer heute seine Existenz nicht mehr beweisen kann. You are wellcome. 5.40. Lutz ist da! Unser Geldwechselengel. Der es noch nach der guten alten Art mit uns macht, ohne Bank und Zinseszins, uns gutes Kinageld tauscht, damit de Expeditionskasse die richtige Währung hat. Wir brettern mit ihm in seinem SUV in seine Firma. Um sechs Uhr wird ...

Die Expedition

Papua Neuguinea 2016

Mangan25 auf den Spuren Hermann Detzners in Papua Neuguinea

Im Sommer 2016 unternehmen wir eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers…

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Expeditionsblog

Expeditionsteilnehmer

Peter Adler
(Maler/Bildhauer)

Kai-Uwe Kohlschmidt (Autor/Komponist)

Momo Kohlschmidt
(Schauspielerin/Sängerin)

Mark Chaet
(Violinist/Komponist)

Frederik Schmid
(Schauspieler)

Lukasz Maijka
(Kameramann)

Steffen Cieplik
(Kameramann/Filmemacher)

Irene Preis
(Expeditionsärztin)

Das Expeditionsrouting

Die Künstler von Mangan25 unternahmen im Sommer 2016 eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers, der sich während des ersten Weltkrieges dort versteckt hielt.

Port Moresby → Lae → Finschhafen → Heldsbach →  Sattelberg → Jungzaing → Mindik → Wohan → Tobuo → Wohan → Mindik → Heldsbach → Finschhafen → Lae → Port Moresby

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