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GERMAN DONT SURF

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Endlich. Wir sind im Dschungel. Da wo wir hin wollten, hin gehören. Wir sind bei Hermann Detzners Unterschlupf, seiner Behausung, wo er vier Jahre überlebte, wartete, frei war im grünen Gefängnis. Einmal am Tag kamen zum ihm drei Bewohner des Dorfes und brachten ihm Essen. Detzner hing seinem militärischen Drill nach. Er kommandierte, schlug einen schroffen Ton an und hielt alles penibel sauber. Nur nass war es trotzdem alles. Wir spüren die hohe Luftfeuchtigkeit bei jedem weiteren Schritt die 200 Höhenmeter den Berg hinauf zu Detzners Hut. Bei jedem kleinen Stopp keuche ich und will mehr Luft bekommen. Das angebotene Zuckerrohr nehme ich dankend entgegen. Überhaupt ist die ganze Gesellschaft sehr aufbauend. Viele Kinder und sogar ein Hund sind unserem Trupp gefolgt. Man hat alles für uns vorbereitet. Jäger tauchen mit Pfeil und Bogen hinter den tropfenden Blättern auf. Ich spüre einen nassen Film auf der Haut, wir befinden uns ...

Der Weg zu Detzner führt nach oben

Heute brachen wir in Junzaing auf um zu Detzners Versteck, zu seiner Hütte zu laufen. Es hatte die ganze Nacht stark geregnet. Der kaminrote Lehmboden bot sich als eine einzige Modderpiste. Um 9 Uhr sollte es losgehen. Wir verabredeten uns vor dem Abmarsch noch ein paar Einzelinterviews innerhalb der Gruppe zu den Ereignissen der letzten Tage zu führen. Und so viel haben wir schon gelernt. Die Uhren in Papua Neuguinea ticken nicht im selben Takt wie die in Europa. Wir konnten uns also Zeit lassen mit der Arbeit. Mit 9 Uhr ist eher nicht zu rechnen. Am Morgen hörte man Kettensägengeräusche aus dem Dschungel schallen. Ungewohnt gewohnt dachte ich noch. Dass das Dorf hier schon seit den frühen Morgenstunden im Einsatz ist, um uns den Weg durch den Dschungel zur geheimen Stelle Detzners Unterkunft zu bahnen, wussten wir noch nicht. Um 11 Uhr hieß es endlich Abmarsch. Begleitet von Pastor ...

Mittendrin

Genau jetzt sind wir von 200 Bewohnern Junzaings umzingelt oder besser umschlungen. Seit vier Stunden schon. Dass wir eine Attraktion in einer non-digitalen, indigenen Welt sind, ist ja nicht weiter verwunderlich, aber hier geht es um mehr. Sie haben vor hundert Jahren Detzner ein Versteck im Dschungel gebaut, außerhalb des Dorfes, nur ganz wenige waren eingeweiht. Das Geheimnis des Versteckes und das Versprechen darüber, dass sie dem Missionar Kayßer gaben, Detzner zu beschützen, gilt bis heute. Die Nachfahren der damals Eingeweihten sprechen sehr leise ins Mikrofon, damit der Rest vom Dorf nicht alles mitbekommt. Sie erzählen brillant und detailliert. Mündliche Überlieferung hat hier eine makellose Form. Auch erinnern sie sich der Versicherung Detzners, dass er nicht wiederkommen wird, wohl aber seine Enkel oder Urenkel. Und da sind wir nun, wie eine eingelöste Prophezeiung. Wir sind umringt und haben schon viele Reden gehalten und Toaste empfangen. Rübe und Steffen können nicht ...

Regen

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immer wenn es regnet vergesse ich den schirm kaltes klares wasser peitscht auf meine stirn dahinter brennt ein feuer dass niemand löschen kann und immer wenn es auszugehen droht facht ein wind es wieder an morgen wird sich alles ändern ein heißer neuer wind soll wehen ...

Die Expedition

Papua Neuguinea 2016

Mangan25 auf den Spuren Hermann Detzners in Papua Neuguinea

Im Sommer 2016 unternehmen wir eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers…

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Expeditionsblog

Expeditionsteilnehmer

Peter Adler
(Maler/Bildhauer)

Kai-Uwe Kohlschmidt (Autor/Komponist)

Momo Kohlschmidt
(Schauspielerin/Sängerin)

Mark Chaet
(Violinist/Komponist)

Frederik Schmid
(Schauspieler)

Lukasz Maijka
(Kameramann)

Steffen Cieplik
(Kameramann/Filmemacher)

Irene Preis
(Expeditionsärztin)

Das Expeditionsrouting

Die Künstler von Mangan25 unternahmen im Sommer 2016 eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers, der sich während des ersten Weltkrieges dort versteckt hielt.

Port Moresby → Lae → Finschhafen → Heldsbach →  Sattelberg → Jungzaing → Mindik → Wohan → Tobuo → Wohan → Mindik → Heldsbach → Finschhafen → Lae → Port Moresby

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