Die Künstlergruppe Mangan25 - Auf dem Hof des Drivers

Ok, sorry! – Tenkiu! – Heldsbach hat uns wieder!

Mindik verlassen ist eine Kerze die zweiseitig brennt. Der Abschied ist herzlich und traurig. Tränen fließen auf beiden Seiten. Im Herzen die Hoffnung, dass wir uns wiedersehen. Gleichzeitig der starke Wille, fast schon zu einem Gebet geformt, Mindik endlich verlassen zu können. Dieses Mindik, in welchem die Bewohner vor jedem Satz ein "Ok, sorry!" und danach ein "Tenkiu!" einfügen. Dieses Mindik, welches uns umsorgt hat, uns abgesichert hat, uns beschenkt hat uns geliebt hat, uns über 5 Bergrücken gebracht hat und wieder zurück, uns Wege über Wasser und Abgründe gebaut hat, uns am Ende mit all seinen Armen, inklusive dem Wetter zum Bleiben und Bleiben zwang, das Mindik welches uns nun am Morgen der endlichen Abreise wieder einmal 3 Stunden warten lässt, hoffen lässt und letztendlich schon eben fast zum Beten zwingt. Auf 7 Uhr war die Abreise angesetzt. 6 Uhr Frühstück. Gaity bring es pünktlich. Wer nicht kommt ist ...

Elf Stunden auf einem Badelatsch

Wir rumpeln in eine Wolke. Dichter Nebel und Nieselregen. Der Jeep hält. Steckt fest im roten Schlamm. Ein Meter tief. Unser Kommando springt ab. Mit sehr ernster Miene. Sie machen sich an die Arbeit. Noch schneller und entschlossener als die vergangenen acht Stunden schon. Steine zerhacken und in die Modderfurchen kippen. Äste und Zweige auf die verpampte Furche legen, damit der Toyota Grip bekommt. Unser Peaceofficer aus Mindik öffnet seine ABV-Tasche und entsichert seinen alten silbernen Prügel. Ist das Ding echt oder ein Zigarettenanzünder? Die Knarre bedeutet nichts Gutes. Im Pindiu-Area herrscht seit zwei Jahren Anarchie. Nach mehreren Morden gibt es hier keine Polizei, keine Regierung. Anders als bei unser Hinreise ins Hinterländ, wissen die Bastarde inzwischen Bescheid, dass wir in dauerberegneten Mindik hocken und irgendwann die einzige Straße, die Modder of the roads zurück müssen. Stupid White Money. Der Jeep schnauft vor und zurück, bäumt sich auf, verpresst Schlammmassen, ...

Detzners Mord und Agonie im Dauerregen

Die Konjunktion des Wetters: Es hat geregnet. Es regnet. Es wird regen. Zermürbung in den Vorgängen. Klamme Schuhe, klamme Hosen, klamme Moral. Wann und wie kommen wir hinaus? Morgen, morgen, morgen. Wir spielen Skat und Knack, raunzen uns an, wenn mal der Zucker aus ist. Drei Mann von uns haben Durchfall. Zwischendurch ein Besäufnis mit Barras, dem Shopbesitzer des airstrips. Men in The Loop. Die Einheimischen geraten bei Trunkenheit in eine Dauerschleife ihrer Texte. Fünfsätzige Beteuerungen von Völkerfreundschaft ohne Punkt und Komma und keine Chance mit einem eigenen Satz dazwischen zu kommen. Ein Maximum an Schwindeligkeit und Agonie hinterlassend. Wir interviewen einen Dorfältesten. Seine Erinnerungen sind die seines Großvaters. Detzner nannte man hier Jacob. Er hätte einen australischen Offizier ermordet und mußte deshalb hier versteckt werden. Das Versteck taugte aber nicht viel und deshalb brachten sie ihn nach Oganarang, von da nach Junzaing. Der Älteste trägt die Geschichte sehr glaubhaft ...
Mindik Station

Das paradiesische Gefängnis

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Da waren sie wieder unsere drei Probleme: Dauerregen, heftige Niederschläge und permanent Wasser von oben. Die große Familie von Pastor Gais, unserem Chefguide, umhegt und pflegt die launigen und ungeduldigen Künstlergemüter. Wir dürfen uns längst Bruder und Schwester nennen, dennoch sind wir anders als die andern. Wir essen dreimal täglich in rauen und abwechslungsreichen Mengen. Ständig brauchen wir heißes Wasser für Kaffee und Ingwertee, unseren Alkoholersatz. Dass das Wasser weit unten aus dem Creek geholt werden muß, läßt stündlich eine Schwester mit Kanistern aufbrechen. Täglich wird von irgendwo Benzin organisiert, damit der Generator nachts für unsere Akkus seine Runden dreht. Nützlich sind wir auch nicht besonders. Denken wir. Wir lassen ein paar Kina hier und Ausstausch wird gepflegt, mit den Kindern vom Dorf, den Kranken im kleinen Spital, den Lehrern der Primary School und jedem, der sich durch den Regen kämpft und vorbei kommt. Doch nach und nach entstehen zarte ...
Auf den ersten 3 Kilometern - Hoch bringt Geld

Im Scheitern verschlungen der Sieg

Als wir letzten Samstag Morgen Mindik verließen, um in Richtung Kabwum via den Grasslands zu laufen, sah man eine Künstlergruppe von 8 Leuten, wohlgenährt, ausgeschlafen, voller Vorfreude, gut bekleidet und ausgestattet, noch an jeder Ecke Fotos machend, die Arme zum Abschied in den Himmel gehoben dankend winken, im Gefolge 18 Niuginis mit größerem Gepäck und unseren zwei Guides Gais und Gaity die erste Straße das Dorf talabwärts verlassen. Es wurde gerufen, gejodelt, gelacht und auf der Seite der im Dorf gebliebenen geweint. Sie wollten uns nicht gehen lassen, waren in Sorge und schon jetzt in Sehnsucht nach uns. Unser Tagesziel Awengu. Schon mit dem Erreichen des ersten auf dem Weg gelegenen Dorfes stellten sich unweigerlich die ersten Fragen und suchten nach Antworten. Irgendwie stimmten die Kilometerangaben von Google Earth nicht mit der Realität überein. Die Beschaffenheit des Weges war zu diesem Zeitpunkt noch ganz ok. Aber die warnende Ansage der ...

Die Expedition

Papua Neuguinea 2016

Mangan25 auf den Spuren Hermann Detzners in Papua Neuguinea

Im Sommer 2016 unternehmen wir eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers…

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Expeditionsblog

Regen

Mittendrin

Expeditionsteilnehmer

Peter Adler
(Maler/Bildhauer)

Kai-Uwe Kohlschmidt (Autor/Komponist)

Momo Kohlschmidt
(Schauspielerin/Sängerin)

Mark Chaet
(Violinist/Komponist)

Frederik Schmid
(Schauspieler)

Lukasz Maijka
(Kameramann)

Steffen Cieplik
(Kameramann/Filmemacher)

Irene Preis
(Expeditionsärztin)

Das Expeditionsrouting

Die Künstler von Mangan25 unternahmen im Sommer 2016 eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers, der sich während des ersten Weltkrieges dort versteckt hielt.

Port Moresby → Lae → Finschhafen → Heldsbach →  Sattelberg → Jungzaing → Mindik → Wohan → Tobuo → Wohan → Mindik → Heldsbach → Finschhafen → Lae → Port Moresby

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