Lae. Wir alle sind sehr erschöpft nach dem unendlichen Fliegen. Das Hotel. Eine abgeriegelte Zone. Hier sind wir sicher, wurde uns gesagt. Außerhalb der Hotelanlage nicht. Das heißt, bis morgen sind wir hier eingesperrt.
Nach dem Duschen geht die Müdigkeit nicht weg, aber wenn ich mich jetzt hinlege, werde ich heute nicht mehr wach. Ich setze mich draußen auf der Terrasse und versuche das Ankommen wahrzunehmen. Wie Kai sagt, die Seele kommt nicht mit dem Flugzeug mit. Sie braucht etwas länger. Also, abwarten. Ein großer Fernseher an der Bar ist auch hier ein Muss. Und der Ton ist leider an.
Die Landschaftskulissen sind unwirklich. Irgendwie kennt man die Bilder aus den Filmreportagen, und doch ist die Wirkung groß. Ich bleibe sitzen und schaue einfach in die Ferne. Kurz nach sechs geht die Sonne schlagartig unter. Ein Wechsel in den Schwarz-Weiß-Modus. Die Tierwelt ist damit sofort wach. Es beginnt ein unglaubliches Klangspektakel. Aber die Teilnehmer wollen unsichtbar bleiben. Nur die riesigen Fledermäuse kreisen frei am Himmel.
Gleich sammeln wir uns zum Abendessen. Und wir werden Walter kennenlernen. Den „richtigen“.
Vom Hauptmann Detzner ist noch nichts zu spüren. Morgen sind wir aber schon viel näher an ihm dran. Bis dahin ist auch die Seele angekommen.

Papua Neuguinea 2016
Mangan25 auf den Spuren Hermann Detzners in Papua Neuguinea
Im Sommer 2016 unternehmen wir eine Expedition in das Hochland der Houn-Halbinsel, dem Rückzugsort eines bayrischen Kolonialoffiziers…